Integriertes Lernen
Blended Learning, auch hybrides oder integriertes Lernen genannt, bezeichnet ein Lehr- und Lernkonzept, das Präsenzveranstaltungen und virtuelles Lernen auf möglichst sinnvolle Art und Weise miteinander verbindet. Mit dem Blended Learning soll den Problemen Rechnung getragen werde, die bei reinen Präsenz- bzw. bei reinen Online-Veranstaltungen auftreten.
Müssen Studenten stets zu Präsenzveranstaltungen erscheinen, bedeutet das einen hohen zeitlichen Aufwand und keinerlei zeitliche und räumliche Flexibilität. Bei hoher Teilnehmerzahl ist außerdem ein individuelles, gezieltes Lernen kaum möglich. Reine Online-Veranstaltungen hingegen haben den Nachteil, dass hohe Arbeitsdisziplin und professionelles Zeitmanagement notwendig sind. Zudem fehlt vielen Studenten bei reinem E-Learning der soziale Austausch. Das Blended Learning soll die Vorteile beider Methoden nutzen und die Nachteile vermeiden.
Das Blended Learning besteht typischerweise aus drei Elementen: dem selbstgesteuerten E-Learning, dem zeitlich fixierten Live-E-Learning und der traditionellen Präsenz-Lehre in Hörsaal oder Seminarraum.
Studenten profitieren beim Blended Learning von höherer zeitlicher und räumlicher Flexibilität, sparen Zeit und Kosten. Allerdings wird der Arbeitsaufwand an sich dadurch nicht geringer und fordert den Studenten sogar höhere Eigeninitiative sowie den sicheren Umgang mit den erforderlichen E-Learning-Medien ab. Letzteres gilt ebenso für die Lehrenden.
Essentiell für das Blended Learning sind digitale Elemente und Medien, die den Nicht-Präsenz-Unterricht erst möglich machen. Mit der entsprechenden Software können selbst Prüfungen elektronisch abgelegt und ausgewertet werden.
Als entscheidend für den Erfolg des Blended Learning gilt nicht das Verhältnis zwischen digitalen und nicht-digitalen Einheiten, sondern die Qualität und Ausgewogenheit des Lehrangebotes. Wichtige Qualitätsmerkmale sind ein stringentes Curriculum, die präzise Auswahl des für jede Lernphase richtigen Mediums sowie eine Mischung aus Flexibilität und Face-to-Face-Kontakt des Lernenden zu seinen Kommilitonen und Professoren bzw. Dozenten.